2017-12-09

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Hallo :-) Wir müssen für unserer Organisation alle drei Monate einen Bericht zusenden und da die ersten drei Monate, also ein viertel meines freiwilligen sozialen Jahres, schon vergangen ist, musste ich meinen ersten Quartalsbericht schreiben und Via e.V. zusenden. Ich kopiere den Bericht jetzt einfach in diesen Blogeintrag. Einige Dinge werden Euch bekannt vorkommen aber es ist bestimmt such neues dabei.
-- Noch was aktuelles: wir haben jetzt 6 Wochen Sommerferien und seeeehr schönes Wetter, aber es fühlt sich absolut nicht an wie Dezember, auch, wenn schon viel geschmückt und dekoriert ist.--


Mein Name ist Emily Koch, ich bin 18 Jahre alt und ich bin inzwischen, gemeinsam mit meiner Mitfreiwilligen Julia, circa drei Monate in Kapstadt, über 10.000 Kilometer entfernt von meiner Familie und meinen Freunden, dem vertrauten Umfeld und meinem zu Hause. Jedoch kann ich sagen, dass ich auch hier in meiner Einsatzstelle eine zweite Familie gefunden habe und “Zu Hause" angekommen bin.

Meinen Weltwärts- Freiwilligendienst absolviere ich an der Eros School for Cerebral palsy in Bridgetown, einem Teil Athlones, was wiederum ein Stadtteil Kapstadts ist. Die Eros School ist eine Schule für Kinder mit Lähmungen und Lernschwäche. Es wird von der Vorschule bis zur 12. Klasse unterrichtet. Die Schule ist gegliedert in Foundation phase (Vorschule bis Klasse 3), Intermediate phase (Klasse 4 bis Klasse 7) und Senior phase (Klasse 8 bis Klasse 12). Außerdem gibt es sogenannte Multi-level-Klassen und Vocatioal-Klassen für Schülerinnen und Schüler, die keine Chance haben werden, jemals eine Universität zu besuchen. Diese bekommen somit die Gelegenheit, hauswirtschaftliche Aufgaben wie zum Beispiel Kochen zu erlernen. Laut eigener Aussage der Schule wird nach dem offiziellen Lehrplan unterrichtet, jedoch kommt es vor, dass Kinder in die nächste Klasse versetzt werden müssen, auch wenn sie nicht das notwendige Level erreicht haben, sie aber zu alt sind, um ein weiteres Jahr in ihrer Klasse zu bleiben. Die Schule bietet verschiedene Arten von Therapie an, Sprach-Therapie, Physiotherapie und OT (occupational therapy), eine Art Therapie, in der an der Feinmotorik und Gruppendynamik gearbeitet wird. Außerdem begleiten wir jeden Freitag eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der ersten und zweiten Klasse zum Reiten, was uns jedes mal aufs Neue begeistert und berührt, da es für viele Kinder das Highlight der Woche ist. Schulbeginn ist jeden Tag um 08:00 Uhr. Montags, mittwochs und donnerstags endet die Schule um 14:30 Uhr, dienstags um 14:00 Uhr und freitags um 12:30 Uhr.

Ich bin ein "Assistent teacher" in Grade 1. Grade 1 besteht zurzeit aus zwei Schülerinnen und neun Schülern. Ich helfe den Kindern beim lesen, schreiben und rechnen und bei allgemeinen Problemen und Fragen. Des Weiteren zählt es zu meinen Aufgaben, meiner Lehrerin bestmöglich unter die Arme zu greifen, indem ich zum Beispiel kopieren gehe, organisatorisches kläre oder die Kinder zur Krankenschwester bringe. Sie ist sehr dankbar für meine Hilfe und weiß sehr zu schätzen, dass ich da bin. Es gibt Tage, da ist es schon etwas anstrengend, anstrengender als man sich eine Klasse mit 11 Kindern vielleicht vorstellt, aber einfache, komplexe Dinge wie zum Beispiel das Hände waschen vor dem Essen, nehmen viel mehr Zeit in Anspruch, als man denkt. Man muss sich viel häufiger einzeln mit den Kindern beschäftigen, da es fast allen schwer fällt, sich zu konzentrieren und sich einfache Dinge zu merken und sie zu verstehen. Da wird es teilweise zur Langzeitaufgabe, einem 7-jährigen Jungen das Alphabet oder die Zahlen beizubringen. Viele der Schüler/-Innen bekommen auch täglich Ritalin, was ihnen dabei helfen soll, sich zu konzentrieren und still zu sitzen. Doch mit einer Umarmung, einem Lächeln oder einem "I love teacher Emily", ist all der Stress vergessen. Ich genieße wirklich jeden Tag und die Kinder sind mir schon so sehr ans Herz gewachsen, dass es mir im ersten Moment sicher schwer fallen wird, nach den großen Sommerferien, die jetzt anstehen, nicht mehr in meiner gewohnten Klasse zu helfen. Zwei Jungen meiner jetzigen Klasse müssen allerdings wiederholen und bleiben daher noch ein Jahr in der ersten Klasse. Ich freue mich aber auch auf meine neue Klasse, wo ich die Kinder aus der Vorschule schon alle kenne und ins Herz geschlossen habe. Außerdem sehe ich auch die zweite Klasse jeden Tag.




Die Eros School hat ein eigenes Hostel, in dem 60 bis 70 Schülerinnen und Schüler der insgesamt 330 Schüler/-Innen leben. Auch Julia und ich wohnen in dem Schulhostel. Um circa 7:15 Uhr morgens ist Frühstück, um 15:00 Uhr gibt es einen Snack und um 17:30 Uhr Abendessen. Wir essen das gleiche Essen wie die Kinder. Es gibt eigentlich jeden Tag Fleisch, Kartoffeln, Reis, Bohnen oder/und Linsen. Einfaches Essen, was meist besser schmeckt als es aussieht. Es wird sehr streng darauf geachtet, dass sich Mädchen und Jungen getrennt auf ihrem Flur aufhalten. Die Gates, die die Flure voneinander trennen, werden nachts abgeschlossen,. Die im Hostel lebenden Kinder dürfen das Hostel nicht (ohne besondere Genehmigung und/oder Einverständniserklärung der Eltern) verlassen und sie sagen selber, dass es sich teilweise anfühlt wie eingesperrt. Einige der Regeln halten wir persönlich für sinnvoll, doch es gibt Dinge, die uns unnötig erscheinen. An manchen Tagen, wurden die Gates vor 18:00 Uhr verschossen, was unserer Meinung nach wirklich übertrieben ist. Trotzdem können sich so gut wie alle Kinder glücklich schätzen, dass sie im Hostel leben, da viele aus schlechten familiären Verhältnissen stammen. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu vielen Kindern im Hostel, da kommt es vor, dass sie uns über sich und ihre Familien erzählen und man Geschichten hört, die einen sehr traurig machen können. Viele der Eltern sind auf Drogen oder Alkoholabhängig, einige der Kinder sitzen aufgrund von Unfällen im Rollstuhl oder wissen nicht, wo sich ihre Mutter zurzeit aufhält, da sie vermisst wird. Die Geschichte eines Jungen aus der 12. Klasse hat uns sehr berührt. Er hat davon erzählt, wieso er im Rollstuhl sitzt. Er war in einer Gang und sie hatten einen Kampf, wo ihm 38 mal in den Rücken gestochen und er von seinen Freunden im Stich gelassen wurde. Doch laut eigener Aussage kann er sich glücklich schätzen da zu sein, wo er ist und er ist dankbar für seine zweite Chance. Ich habe sehr viel Respekt vor ihm und vor all den anderen Kindern, die sehr viel durchmachen, aber trotzdem jedem Tag mit einem lächeln begegnen.

Brigdetown ist nicht wirklich die sicherste Gegend, jeder Südafrikaner, dem wir erzählen dass wir in Athlone leben, fragt zweimal nach und kann nicht glauben, dass wir uns sicher fühlen. 98% der Bevölkerung sind Coloureds, da fällt man als junges, weißes Mädchen schon sehr auf. Natürlich muss man sich daran gewöhnen, dass einem regelmäßig hinterhergepfiffen wird, man angemacht und auch sehr gerne angestarrt wird, aber es gab bis jetzt noch keine uns unangenehme Situation und uns kam niemand zu Nahe. Die Menschen bleiben alle freundlich und auf Abstand. Wir laufen oft zu der nahe liegenden Mall, würden uns im Dunkeln aber nicht auf der Straße bewegen. Auch die House-Mommy's und Lehrer sorgen sich sehr um uns und helfen uns, wo es ihnen möglich ist.

Ich mag die südafrikanischen Kulturen sehr gern und habe mich auch gut eingefunden, auch, wenn es einige Dinge gibt, die ich nicht nachvollziehen kann, da eine gewisse Ordnung und Absprache in manchen Dingen nicht schadet. Teilweise wird man erst sehr spät bis gar nicht über Planänderungen informiert, wie uns einmal zum Beispiel erst am Freitag mitgeteilt wurde, dass das Hostel über das Wochenende geschlossen hat und wir noch am selben Tag ausziehen müssen. Wir gewöhnen uns aber so gut wie möglich daran. Außerdem entwickeln wir ein anderes Gefühl für Geld, was am Anfang unseres Freiwilligendienstes günstig für uns war, ist es inzwischen oft nicht mehr.

Kapstadt hat sehr mit Wasserknappheit zu kämpfen, was große Auswirkungen haben kann, wenn nicht alle gemeinsam darauf achten, wie viel Wasser sie täglich verbrauchen. Eine Dusche sollte zurzeit nicht länger als 90 Sekunden anhalten und Autos waschen, den Pool auffüllen oder den Rasen sprengen sind streng verboten.

Ich kann sagen, dass ich mich meiner Meinung nach sehr gut an die Umstände angepasst habe, ich meine Ansprüche in Sachen Wohnen, Sauberkeit und Essen runtergeschraubt habe und viel mehr zu schätzen weiß, wie gut es uns eigentlich geht. So schreie ich nicht mehr bei jeder Kakerlake laut auf und probiere so viel Wasser zu sparen, wie nur möglich, denn ich bin für die restliche Zeit meines Freiwilligendienstes ein Teil Kapstadts und Kapstadt ist ein Teil von mir.



2017-11-12

Greetings from Capetown

Sonnige Grüße aus Kapstadt!

Nach längerer Zeit melde ich mich mal wieder, die Sache mit dem WLAN läuft nach afrikanischer Zeit und dauert dementsprechend lange.
Ich bin inzwischen über zwei Monate in Kapstadt. Einerseits vergeht die Zeit wirklich schnell und es fühlt sich nicht so an, als wäre ich schon so lange von zu Hause weg, andererseits ist vieles aber auch  total vertraut.
Jeder Tag ist etwas besonderes, egal ob durch neue Erlebnisse oder Erfahrungen. In der Schule laufen zurzeit Assesments, wie unsere Klausuren in der Schule, nur dass wir hier dafür jeden Tag um 13.00 Uhr Schulschluss haben, was für uns natürlich sehr entspannt ist. Es sind auch nur noch ca. 3,5 Wochen, bis zu den 6-wöchigen Sommerferien.
Ich kann leider nicht von jedem Ereignis erzählen, dafür sind es zu viele, aber ich kann einige wichtige mit Euch teilen.
Die Matrics, so werden die Abiturienten in Südafrika genannt, hatten vor ungefähr 2 Wochen ihren letzten Schultag und schreiben zurzeit ihre Abschlussprüfungen, was auch alles ganz anders abläuft, als bei uns. Sie hatten eine "Zeremonie", wo die Eltern anwesend waren und sie verabschiedet wurden, jeder noch einmal Namentlich aufgerufen wird und Lehrer Reden gehalten haben, um ihnen für die nächste Zeit viel Kraft und Erfolg zu wünschen. Eine Klassenlehrerin hat einen Aufsatz eines Schülers vorgelesen, der uns sehr zum Nachdenken angeregt hat. Dieser Schüler sitzt im Rollstuhl, und er hat davon erzählt, wie er in einer Gang war, von seinen eigenen Freunden verraten wurde, bei einem Kampf fast gestorben wäre und sein Leben deshalb so aussieht, wie es aussieht. Er ist aber davon überzeugt, dass alles aus einem Grund geschieht und er sich glücklich schätzen kann, diese zweite Chance bekommen zu haben. die Zeremonie war allgemein sehr berührend. Als wir aber mit einer der Lehrerinnen gesprochen haben und sie uns erzählte, dass kaum jemand bestehen wird, weil sie einfach nicht auf dem selben Level sind, hat uns das schon etwas geschockt. Wenn wir einen Matric fragen, wie die Klausur lief, bekommen wir meist nur positives zu hören, was uns verunsichert, weil die Schüler/-innen immer sagen werden, dass alles gut lief, egal, ob es stimmt oder nicht.
Da die Schülerinnen und Schüler auf unserer Schule aus der unteren bis  mittleren Schicht kommen, kommt es vor, dass Eltern oder Großeltern der Kinder in die Schule kommen und nach etwas zu Essen oder Trinken fragen, weil sie kein Geld haben und ihre Familie nicht versorgen können. Regelmäßig werden übriggebliebene Lebensmittel an die Kinder verteilt. Oder wir bekommen erzählt, dass die Eltern sich nicht kümmern und kein Interesse an ihrem eigenen Kind haben, weil sie unter Drogen stehen oder betrunken sind, und das dauerhaft. Einerseits interessiert es uns, wo die Kinder herkommen und wie sie leben, anderseits macht es einen traurig und man fragt sich, was man machen könnte, um die Situation zu verbessern.

Wir verbringen viel Zeit mit den Kindern im Hostel und es macht wirklich spaß. Allgemein haben wir in den letzten Wochen viel erlebt, wir sind auf den Tafelberg und Lions Head gewandert und haben jeweils den Sonnenuntergang angeschaut und es war wirklich unglaublich schön.

Wir haben neue Leute und Kapstadt bei Nacht kennengelernt und ich kann sagen, dass ich mich echt wohl fühle und glücklich bin, hier zu sein. Ich habe eigentlich kein Heimweh, natürlich vermisse ich  meine Familie und Freunde und einige andere Dinge zu Hause, wie zum Beispiel mein Bett oder meinen Kleiderschrank :-D Julia und ich dachten, dass die Zeit um Weihnachten und Neujahr bestimmt nochmal schwierig wird, aber dadurch, dass wir jetzt Sommer haben, kommt (momentan zumindest) noch kein Weihnachts-Feeling auf, obwohl alles schon geschmückt wird.
In unseren Ferien werden wir circa 2 Wochen in einer Gastfamilie wohnen, wo wir aber unser eigenes Zimmer und unsere eigene Küche haben. Vom 23.-26. haben wir mit zwei Freunden, die wir im Vorbereitungsseminar kennengelernt haben und die ebenfalls in Südafrika sind, ein air bnb gemietet, ist ein bisschen persönlicher. am 31. 12. kommen Julias Mama und ihre Schwester und wir fahren 2 Wochen zusammen in den Urlaub und an die verschiedensten Orte. Ich bin mir sicher, auch die nächste Zeit wird sehr schön und voller neuer Erlebnisse!
Bleibt in Deutschland alle tapfer bei den Temperaturen, ich denke dann an Euch, während ich in der Sonne liege :-)




2017-10-02

27 Tage Kapstadt


Hallöchen
Der erste Monat in Kapstadt ist schon fast vorbei und die Zeit vergeht so unglaublich schnell. Wir haben auch schon wirklich einiges erlebt, alle kümmern sich um uns, sind total nett und helfen uns wann immer es möglich ist. 









 Unser erstes Wochenende in Kapstadt waren wir bei der Lehrerin dessen Klasse ich begleite, eingeladen. In den drei Tagen haben wir viel gesehen und erlebt und es wirklich genossen. Familie Africa ist wirklich sehr nett.


Das zweite Wochenende haben wir im Schulhostel verbracht, was auch sehr entspannt war. Viele der Kinder sind über die Wochenenden zu Hause, wir haben dann am Sonntag, als  die Meisten zurück kamen, mit einigen zusammen Pool, Volleyball und Fußball gespielt.




Unser drittes Wochenende startete etwas stressiger als geplant. Es war ein langes Wochenende, Freitag, Samstag, Sonntag und Montag. Sonntag war Heritage Day und weil der auf einen Sonntag fiel, wurde entschieden dass Montag frei ist (warum auch immer, aber war gut für uns :-D) Erst hieß es, dass das Hostel schließt und wir raus müssen, dann wurde uns aber gesagt, dass wir doch bleiben können, weswegen wir uns dann nichts anderes gesucht haben. Freitagmittag nach der Schule haben wir dann (per Zufall) von einer der kitchen Ladies erfahren, dass das Hostel doch schließt und wir also doch raus müssen. Dank der Hilfe von Theo, Mr. Martin und der Lehrerin von Julia haben wir schnell noch zwei Nächte im Backpackers buchen können, was wirklich sehr cool war. In der Nacht von Sonntag auf Montag waren wir dann bei Freunden meiner Familie. Annelize und Reg mit Reginald (21) und Daniel (20). Daniel kam erst am Montag von der Uni, Sonntag haben wir mit Reginald und seinen Freunden gegrillt (In Süfafrika wird sehr viel gegrillt (Braai ist Afrikaans für Grillen)) und es hat echt Spaß gemacht. Und es war sehr schön alle wiederzusehen, ich war vier als ich sie das letzte Mal  gesehen habe!   

Die Schulwoche war kurz, uns wurde vorher schon mitgeteilt, dass einige der Schüler für kurze Schulwochen (es waren trotzdem 4 Tage) nicht kommen. Als wir am Dienstag dann zum Frühstück kamen, waren tatsächlich 18-20 Hostelkinder da, sonst sind es 60-70!!! Da waren wir wirklich etwas geschockt. Die Woche war allgemein eine besondere Schulwoche, es war ein Streik, wo auch einige der Lehrer dran teilgenommen haben, weswegen vieles chaotischer war und die Schule eher zu beendet wurde. Am Mittwoch kam eine Lautsprecherdurchsage in der Pause, dass alle möglichst schnell in die Klassen sollen und alle Tore und Gates geschlossen werden und niemand die Schule verlassen darf. Da hatte ich für einen kurzen Moment dann doch etwas Angst, aber es war „nur“, weil ein Schüler oder eine Schülerin einen Laptop geklaut hatte.

Freitag gab es dann (auch für die restlichen Kinder, die die letzte Schulwoche anwesend waren) Ferien. Wir sind von Freitag bis Dienstag wieder bei Annelize und es macht so spaß, dieses Wochenende haben wir mit Daniel verbracht. Er ist gestern wieder nach George gefahren und Reginald kommt heute nach Hause. Es ist wirklich total schön  hier und Reginald und Daniel werden schon jetzt wie große Brüder für mich, was total cool ist, weil Annelize und mein Vater seit 30 Jahren befreundet sind. Sie haben sich vor 30 Jahren in Malawi kennengelernt und seitdem besteht die Freundschaft. Dann können Reginald und Daniel und Julian und ich die Freundschaft weiterführen J


Morgen gehen wir bis Freitag wieder zu Mrs. Africa und von Freitag bis Sonntag wollen wir ins Backpackers, vielleicht auch mal Kapstadt bei Nacht erleben. Dann wollen wir eventuell auf den Tafelberg wandern und etwas mit einem Freund, den wir hier kennengelernt haben, unternehmen 
und Donnerstag kommt auch schon mein Vater.

Ich würde gerne alle meine Erlebnisse mit Euch teilen, wie zum Beispiel die schönen Märkte, Strände, die Pinguine in Simon‘s Town, die süßen Kinder, den Tafelberg, den wir jeden Tag sehen, und alles andere. Aber ich habe im Hostel noch kein WLAN und kann daher leider nur selten was schreiben.




ABER: mir geht es sehr gut und ich genieße jeden Tag, heute hatten wir 34 Grad, morgen soll es aber regnen, was für Kapstadt sehr wichtig ist.. 
Euch allen eine schöne Woche und sonnige Grüße! 


2017-09-21

Meine erste Woche

Stand:  11.September 2017

Hallo!
Es ist schon eine Weile her, dass ich mich das letzte Mal gemeldet haben, aber ich habe für meinen Laptop kein Internet und für mein Handy auch nur begrenzt.
Am Montag, den 04. September, ging es los. Der Abschied von meiner Familie und meinen Freunden war schon traurig und es war ein komisches Gefühl, alle zurückzulassen. Meine Familie hat mich zum Flughafen gebracht, wo wir dann Julia getroffen haben. 21.35 Uhr ging der Flieger von Hamburg nach Dubai, wo wir um 5:45 Uhr gelandet sind.

Gegen 09 Uhr ging es dann weiter nach Kapstadt, wo wir gegen 17 Uhr von Esmé und Theo abgeholt wurden. Nachdem wir einen Kaffee getrunken haben, sind wir direkt zum Hostel, was neben der Schule liegt. Viele Kinder, die im Hostel der Schule wohnen, standen an den Fenstern und waren ganz neugierig. Alle sind total nett und hilfsbereit. Julia und ich wohnen momentan zu zweit in einem 8-er-Zimmer auf dem Mädchenflur, wo zwei Fenster nicht richtig schließen und es des Öfteren kalt ist :-D Und wir nutzen zur Zeit auch das selbe Bad wie die Schüler, wo wir auch nur kalt duschen können.. nicht so schön, aber vielleicht gar nicht so verkehrt, weil das Wasser überall sehr knapp ist und wir dann automatisch nicht so lang duschen. 
 Am Mittwoch ging es um 8 Uhr direkt los, ich begleite die erste Klasse von Mrs. Africa und ich bin soooo glücklich! In der Klasse sind 9 Jungen und 2 Mädchen und alle sind wirklich niedlich. Und Mrs. Africa ist so nett. Mittwoch und Donnerstag hatten wir normale Schultage, wo wir gerechnet, gelesen und geschrieben haben. Zwischendurch wird auch immer mal gespielt oder gesungen, weil es den Kindern schwerer fällt, sind für längere Zeit zu konzentrieren. Am Mittwochnachmittag waren wir noch mit Sue, der Lehrerin von Julias Klasse in der Mall, die direkt um die Ecke ist. Da haben wir dann Data für unsere Handys, Wasser und Snacks gekauft.
In der letzten Schulwoche war Buchwoche und am Freitag sollten sich alle als ihre Lieblingsbuch-Charaktere verkleiden. Da Julia und ich sowieso schon Probleme mit unserem Gepäck hatten, am Flughafen umpacken mussten und jede von uns circa 3 Jacken und Pullover anhatte, hatten wir keine Kostüme oder ähnliches mit und waren daher ganz froh, dass wir mit einigen Kindern zum Reiten gefahren sind. Jeden Freitag fährt eine Gruppe von Kindern auf einen Reiterhof, die Natur und Umgebung sind unglaublich schön und es ist wirklich berührend zu sehen, wie stolz und glücklich die Kinder waren, als sie auf den großen Pferden saßen.
Zu meinem Tagesablauf: Um 7:00 Uhr gibt es Frühstück. Schule beginnt um 8:00 Uhr und endet Montags, Mittwochs und Donnerstags um 14:30 Uhr. Dienstags endet Schule um 14 Uhr und Freitags 12:30 Uhr. Pause ist jeweils von 10:30 Uhr bis 11 Uhr und von 13:15 Uhr bis 13:45 Uhr. Halb 3 gibt es einen Snack und 17:30 Uhr gibt es Abendessen. Das Essen ist eigentlich in Ordnung, aber es gibt schon Unterschiede zu dem sonstigen Standard. Die ersten Tage haben wir nach der Schule oft geschlafen, weil wir schon echt kaputt waren, aber ich denke, dass sich das mit der Zeit ergibt. Die Tage gehen im allgemeinen total schnell rum und ich bin nun schon über zwei Wochen hier in Südafrika. Unglaublich eigentlich.
Zu meinem Wochenende  berichte ich in einem zweiten Post in den nächsten Tagen, dafür reicht mein Internet jetzt nicht aus und ich muss jetzt gleich erstmal (kalt) duschen und dann schlafen.
Gute Nacht, Eure Emily



2017-08-27

Vorbereitungen, Seminar und erste Abschiede

Hallo :-)

Ich wollte Euch noch einiges über meine Vorbereitung für meinen Freiwilligendienst erzählen.

Um das Visa für Südafrika zu beantragen musste ich nach Berlin zu Südafrikanischen Botschaft. Nachdem ich alle Punkte, die von der Botschaft verlangt wurden, abgearbeitet hatte, setzte ich mich morgens um 6 Uhr in den Zug nach Berlin (Die Botschaft hat nämlich nur von 9 Uhr bis 12 Uhr geöffnet und ich fahre fast 4 Stunden..). Nach längerer Wartezeit dann die Aussage dass das Einladungsschreiben meines Projekts  nicht den Vorgaben entsprach und mir das Visa aus diesem Grund nicht ausgestellt werden konnte..

Dann kam vom 11.07. bis 22.07. erstmal das angesetzte Vorbereitungsseminar in Potsdam und wenn ich ehrlich bin, hatte ich absolut gar keine Lust. Einen Tag zuvor haben Milena und ich Birthe in Frankfurt am Flughafen verabschiedet und es ist ein wirklich komisches Gefühl, wenn die besten Freundinnen plötzlich voneinander getrennt werden, da hielt ich es für sinnvoller, die letzte Zeit mit meinen Freundinnen und meiner Familie zu verbringen, als 12 Tage in Potsdam zu sitzen, wo man niemanden kennt.


 Aber schon nach kurzer Zeit habe ich mich total wohlgefühlt und habe viele neue Leute kennengelernt. Auch außerhalb der Seminarsitzungen haben wir alles zusammen gemacht und dadurch, dass wir selber gekocht haben, haben wir noch mehr  Zeit miteinander verbracht. Unsere Seminarleiter waren total cool und wirklich nett, es wurden viele Fragen geklärt und Ängste genommen und es war ein gutes Gefühl mit Menschen über die bevorstehende Zeit zu sprechen, die ähnliche Pläne haben. Ich hoffe, dass ich einige vielleicht doch im Zwischen- oder Nachbereitungsseminar wiedersehe.












Da die Schulen in Kapstadt währenddessen Ferien hatten, haben Julia (meine Mitfreiwillige) und ich längere Zeit warten müssen, bis uns das Einladungsschreiben korrigiert zugeschickt wurde. Aber als es dann endlich da war, konnte ich wieder nach Berlin fahren und glücklicherweise hat alles geklappt.






Die letzten Wochen sind total schnell vergangen und es sind jetzt nur noch 7 Tage bis zu unserer Ausreise. Am Samstag war meine Familie bei uns und wir haben einen wirklich schönen Tag zusammen verbracht und ich bin so dankbar für meine Familie! Inzwischen ist auch Milena weg und ich kann immer noch nicht glauben, meine besten Freundinnen und meine Familie für ein Jahr nicht zu sehen.. Alle Impfungen sind abgeschlossen und die Vorfreude ist riesig - am 04. September geht es nach Kapstadt!








Allerdings habe ich etwas angst vor dem Packen, denn ich nehme prinzipiell IMMER zu viel mit :-D

Liebe Grüße, Emily ♥







2017-08-09


Hallo ihr lieben.
Anfang September startet mein Abenteuer SÜDAFRIKA! Für ein Jahr werde ich in Kapstadt an einer Schule für Kinder mit Lähmungen sein und eine völlig andere Welt näher kennenlernen.  
Ich habe mich über die Organisation Via e.V beworben um ein freiwilliges soziales Jahr in Afrika zu absolvieren und wurde glücklicherweise angenommen. Dass ich in weniger als einem Monat über 10.000 Kilometer weit weg bin von meiner Familie und meine Freunden habe ich immer noch nicht realisiert. Ich denke, dass ich das erst so richtig begreifen werde, wenn ich dann mit Julia, meiner Mitfreiwilligen, im Flugzeug sitze.

Wenn ich gefragt werde, was ich jetzt nach dem Abitur vorhabe, (was ich sehr oft gefragt werde) und ich anfange zu erzählen, stoße ich auf verschiedene Reaktionen- Die Mehrheit findet es wirklich cool und hofft, dass alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, aber ich bekomme auch oft  Fragen gestellt wie  "warum gerade Südafrika? Ich könnte doch auch hier in Deutschland ein FSJ machen. Hier in Deutschland, wo es sicher ist" oder "was ich in so einem Land will, da erwartet mich doch nichts" Ich probiere dann immer zu erklären, wie fasziniert ich von der Natur, den vielen verschiedenen Kulturen und den Menschen bin. Vielleicht auch gerade weil es nicht so ist wie in Deutschland. Südafrika ist so vielseitig und die Menschen entgegnen einem einzelnen Tag mit so viel Lebensfreude, dass es mich einfach zum nachdenken anregt. Außerdem werde ich in diesem Jahr so viel dazulernen und mich weiterentwickeln, dass ich  mit vielen positiven, und vielleicht auch einigen negativen Eindrücken, wiederkommen werde.
Ich wurde von meiner Organisation wirklich sehr gut vorbereitet und es wurden viele Fragen geklärt, die es zu klären gab. Ich freue mich jetzt schon total und werde die letzten Tage mit meiner Familie und meinen Freunden genießen.
Zu meiner Vorbereitung und den Dingen, die ich bis zu meiner Ausreise noch erledigen muss erzähle ich euch in einem anderen Post.
Eure Emily ♥

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Hallo :-) Wir müssen für unserer Organisation alle drei Monate einen Bericht zusenden und da die ersten drei Monate, also ein viertel meines...